Zwei Erzählungen
Klappentext
Widmung
Kapitel-Übersicht
- Anfang und Ende
Werner Schütz, ein junger Kriegsfreiwilliger, der gerade sechzehneinhalb Jahre alt ist, verlässt das Arbeitsdienstlager und fährt per Zug in Richtung Holland. In Köln steigt er um und einige Stunden später sitzt er in einem Zug Richtung Kleve, der ihn nach Utrecht, zu seiner Kompanie, bringen soll. In Nymwegen jedoch sind die Schienen unterbrochen und der Junge wird von einem Laster mitgenommen. Nach anschließender kurzer Straßenbahnfahrt gelangt er endlich zur Utrechter Kaserne.
Diese jedoch, muss er feststellen, ist seit Wochen geräumt, die Kompanie nach Berlin verlegt. Nur ein Hauptfeldwebel und ein Stabsgefreiter namens Wolfgang Weber sind in der Schreibstube der Kaserne verblieben. Werner Schütz bleibt zwei Tage lang in der Kaserne, bevor der Hauptfeldwebel eine Möglichkeit organisiert, sich rückwärts abzusetzen. Das Auto jedoch kommt nicht weit. Der Soldat Werner Schütz verliert im morgendlichen Tieffliegerangriff seine beiden Kameraden, wird aber von einem Panzerspähwagen mitgenommen. Kurz darauf erreichen sie das Regiment in Hoofelaaken.
Als der Soldat Schütz Verpflegung für sich und seine Kameraden empfangen hat und gerade auf dem Rückweg zum Panzerwagen ist, dröhnt es erneut in der Luft. Die Tiefflieger kommen abermals. In panischer Angst sucht der Soldat Schütz ein Versteck, eine Deckung, doch im nächstgelegenen Haus, in dem sich die Schreibstube der fünften Kompanie befindet, ist jede Deckung schon besetzt. Sekundenbruchteile später, während er noch an der Tür steht und einen Ausweg sucht, sind die Tiefflieger über ihm. Ihre Kugeln schlagen in der Wand des Hauses ein, zerschießen die Tür und - Werner Schütz.
Die Leiche des noch nicht einmal siebzehnjährigen Jungen fällt in den heißen Sand Hollands, doch die Tiefflieger scheinen nicht wiederzukommen... - Nacht und Morgen
I Holland. Der zwanzigjährige Soldat Bernhard Winter, den seine Freunde "Benny" nennen, schiebt Wache auf dem Feldflugplatz und träumt. Er erinnert sich an die Zeit, bevor er zum Militär kam, an seine Kindheit, aber auch an seine beiden gefallenen Kameraden Hans und Herbert. Der Morgen graut und Winter wird abgelöst.
II Es ist Sonntag Morgen und Walter, der Soldat aus Hamburg, ist gerade aus dem Urlaub zurück und erzählt seinen Kameraden, die ihm begeistert zuhören. Doch Winter ist von der Wache zu müde und versinkt in Gedanken über Grauen und Elend des Krieges und den Sinn der Gewalt. Schlafen kann er nicht, und so verlässt er den Raum.
III Winters Ziel ist eine von Gebüsch umsäumte Bank, die er oft aufsucht, um bei seinen Tagträumen ungestört zu sein. Doch auf dieser Bank sitzt jemand. Ein holländisches Mädchen, das mindestens genauso erschrocken ist wie Bernhard Winter, einen Fremden hier zu finden. Langsam kommen die beiden ins Gespräch, man lernt sich kennen.
IV Die Waise Lida, deren Brüder in Deutschland arbeiten müssen, lernt den feindlichen Soldaten als einen sensiblen, romantischen jungen Mann kennen und während sich die beiden näherkommen, verfliegen die Stunden. Es ist schon lange nach Mittag, als man sich endlich trennt, nicht jedoch ohne ein neues Treffen zu vereinbaren.
V Monate später: der Soldat Winter steht abends auf Posten am Rollfeld und wartet ungeduldig auf seine Ablösung. Oft haben sich die beiden Liebenden inzwischen bei der Bank getroffen. Diese Nacht aber ist besonders. Denn an diesem Abend entschließt sich der Soldat Winter, das Gewehr umzudrehen und mit Lida für die Freiheit zu kämpfen.
VI Am nächsten Morgen verlässt der Soldat Winter die Unterkunft mit den Taschen voller Munition. Auch seine Kameraden "Teddy" und Sepp schleichen am frühen Morgen zum Haus Lidas am Rand des Dorfes, in dem sich die Freiheitskämpfer an jenem Tag versammeln. Erst am Abend kehren die Soldaten in die Unterkunft zurück.
VII Panzer sind auf dem Weg, das besetzte Land zu befreien. Der Stützpunkt ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Brücke, über die der Feind kommen soll, muss gesprengt werden und drei Freiwillige, "Benny", "Teddy" und Sepp, erhalten die dazu notwendige Munition und den Sprengstoff. Kurz darauf ist Winter im Hause Lidas, am Rand des Dorfes...
VIII So landen die Sprengladungen statt unter der Brücke unter den für den deutschen Rückzug vorgesehenen Schienen. Die drei Soldaten, Lida und vier ihrer Kameraden (der Kohlentrimmer Jopp, der Student Jan, der Gärtner Nicky und Lidas Freundin Annie) bereiten am frühen Morgen ihre finale Widerstandsaktion vor.
IX Endlich kommen die Panzer. Sie schieben sich langsam über die Brücke und der Offizier, der den Befehl zu ihrer Sprengung gegeben hatte, wird unruhig. Er schickt ein Sonderkommando, aber es ist zu spät. Der Bahndamm explodiert, Panik bricht aus und die Panzer sind nur noch wenige hundert Meter entfernt.
X Der MG-Schütze Binder entdeckt die Stellung der Widerstandskämpfer und eröffnet das Feuer. Ein Feuergefecht entbrennt, bevor die Panzer die Kontrolle übernehmen. Nur Sekunden dauert der Kampf, doch Bernhard Winter überlebt ihn nicht. Während die deutschen Soldaten aufgeben, tragen Lida und ihre Gefährten seine Leiche zurück.
Ausgaben:
Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer 220 der SMAD (7082/49-8590/49).
Gesamtgestaltung Paul Zitzmann, Weimar.
Druck Thüringer Volksverlag, GmbH, Weimar, Zweigniederlassung Altenburg, Werk II
1950