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„Der Tod und der Regen“

Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1967
Hamann/Völkel/Wogawa: "Harry Thürk. Sein Leben, seine Bücher, seine Freunde", 2007 – S. 79-86

Mit speziellem Dank an Marsha Jocham für die Kapitel- und Figuren-Übersicht


Klappentext der 1. Auflage der "Sonderausgabe für die Kleine Hausbibliothek":

In Saigon beginnt dieser Roman. Der Reporter Erwin Steinwald fliegt mit amerikanischen Hubschraubern in die Zone Dora, kriecht durch die Reissümpfe des Deltas, fährt mit einem Patrouillenboot den Mekong hinauf und zieht mit den Marines durch die Dschungel um Da Nang.
Tonnen von Napalm, Giftstoffen und Sprengbomben regnen täglich auf das Land zwischen Ben Hai und Mekong herab. Der Reis schmeckt nach dem Blut der Ermordeten. Und dennoch: Niemals zuvor in der Geschichte hat eine so große Macht gegen einen so kleinen Gegner einen so vergeblichen Kampf geführt.
Viele von Steinwalds Kollegen sind in der südvietnamesischen Hauptstadt, jenem Dorado der Journalisten, um diesen schmutzigen Krieg in hohe Honorare für harte, grausame Bilder umzumünzen.
Erwin Steinwald kam mit einem anderen Ziel: Er will mit seiner Kamera ein Stück der Anklageschrift für das Nürnberg dieses Krieges schreiben, das unabwendbar auf die USA zukommt. Mit dem erschütternden Bild von dem stolzen Heldenmut des unbesiegbaren vietnamesischen Volkes gewinnt der Reporter zugleich erregende Einsichten in die Welt Asiens, die ihn auf seltsame Weise anzieht. Er beginnt sie zu lieben wie das schöne, scheue Mädchen Pauo aus dem friedlichen Kambodscha.
Diese letzte literarische Arbeit Harry Thürks entstand ebensowenig zufällig wie seine früheren Werke. Im Sommer 1964 fielen die ersten amerikanischen Bomben auf Küstenstädte Nordvietnams. Im Oktober desselben Jahres unterbrach der Autor seine Arbeit an dem Drehbuch für den Film "Die gefrorenen Blitze" und flog nach Phnom Penh. Er suchte die von amerikanischen Bomben verwüsteten Dörfer an der kambodschanischen Grenze zu Südvietnam auf. Über viele Stationen führte sein Weg bis zum Ben Hai, dem Grenzfluß zwischen Nord- und Südvietnam. Nach seiner Rückkehr begann er, diesen stark mit dokumentarischen Elementen durchsetzten Roman zu schreiben. Damit hat er ein Thema von höchster Aktualität aufgegriffen, es spannend gestaltet und mit dem Feuer tiefer innerer Anteilnahme erfüllt.


Leserwertung (bisher 0 ausgewertete Stimmen):

Vor-Wort (1):
ZITAT
„Das Gesetz zur Bestrafung der Kriegsverbrecher wird hier zwar zunächst auf deutsche Angreifer angewandt. Es schließt aber ein und muß, wenn es von Nutzen sein soll, den Angriff jeder anderen Nation verdammen, nicht ausgenommen die, die jetzt hier zu Gericht sitzen.“

Der amerikanische Hauptankläger Jackson in seiner Rede vor dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß

Vor-Wort (2):
ZITAT
„Solange in diesem Land Gras wächst, wird es Männer geben, die gegen die Eindringlinge aufstehen.“

NGUYEN TRUNG TRUC
(vor hundert Jahren von den Franzosen in der Nähe Saigons erschossen)

Kapitel-Übersicht (Kapitel im Buch nicht nummeriert):
© Marsha Jocham 2004
1. Die Stadt vor dem Delta

Marianne, die Steinwald von früher kennt, lädt ihn zum Essen mit Freunden - u.a. Colonel Radford mit seiner Gattin sowie Familie Neubrook - ein. Zuerst ist das Gespräch beim Essen sehr fahl, doch nachdem die ersten Tropfen Alkohol getrunken worden sind, lässt man sich über die derzeitige Lage in Vietnam aus. Der Colonel sagt: “Die USA will im Eigentlichen die Demokratie gar nicht ins Land bringen, sondern sie will Vietnam unter ihre Fittiche bekommen, damit sie ganz Indochina unter Kontrolle hat, bevor der Kommunismus einzieht.”
Urplötzlich geht das Licht aus und nach einem bei Kerzenschein geführten Telefonat weiß man, dass ein Viet Cong eine Bombe am Umspannwerk hat explodieren lassen. Steinwald will seinen Pflichten als Fotoreporter nachkommen und beschließt, einige Aufnahmen am Ort des Geschehens zu machen. Kurz bevor er wieder vom Umspannwerk wegfahren will, bemerkt er eine Kolonne von Militärwagen der US-Army. Ein Hauptmann erlaubt dem deutschen Reporter, sie zu begleiten, obwohl er sich damit einer Gefahr aussetzt. Nach einem kurzen Marsch erreichen sie den Saigon-River, in dem niedrige Pfahlhütten stehen und einige Sampans (kleine Wohnboote) im verschmutzten Wasser treiben. Nachdem die Soldaten das Ufer abgeriegelt haben, fallen die ersten Schüsse. Panisch laufen die Bewohner ans Land, dort müssen sie ihre Kleidung ausziehen. Danach durchsucht die Armee die Wohnungen und verwüstet diese. Steinwald wurde nicht daran gehindert, Aufnahmen zu machen. Ein kleines Boot versucht zu fliehen, aber sofort setzen Schüsse ein. Der Mann fällt getroffen vom Boot ins Wasser. Nachdem er herausgeholt worden war, verhört man ihn, doch anstatt zu antworten, grinst er nur und wird kurzerhand vom Hauptmann erschossen.
Steinwald war ins Land gekommen, als die Befreiungsfront mit Waffengewalt anfing, sich gegen die USA zur Wehr zu setzen. Jetzt verkauft er seine Bilder an einen Vietnamesen, der eine geheime, verbotene Zeitung in ganz Vietnam verkauft, dieser erzählt dem Deutschen von der Aktion Königskobra.

2. Aktion Königskobra

Mit einem Ablenkungsmanöver hat die Viet Cong Thu Thua zurückerobert. Steinwald und drei andere Reporter durften Aufnahmen machen. Spark ist von der Befreiungsfront gefangengenommen worden und Steinwald erkennt ihn natürlich sofort. Steinwald bittet darum, Fotos von ihm machen zu dürfen, um dessen Frau mitteilen zu können, dass er lebt und es ihm gut geht. Marianne ist entsetzt, doch schnell hat sie sich wieder gefangen und bittet Steinwald, bei seiner immer näher rückenden Reise nach Da Nang ihren Bruder zu suchen, um ihn zu überzeugen, wieder zurück nach Hause zu gehen.

3. Drachengezierte Schale

Pauo, das kambodschanische Mädchen, das als Stewardess arbeitet, hat eine Woche frei bekommen und will nun ihrem Freund Steinwald eine Überraschung bereiten und für eine Woche mit ihm Urlaub in ihrem Heimatland machen.
Steinwald macht währenddessen Fotos auf der Fahrt mit einem Militärboot über den River Force. Plötzlich wird das Boot von einer Explosion zerrissen. Nur der Sergeant und Steinwald haben die Viet Cong - Attacke überlebt und versuchen jetzt, vom Wrack des sinkenden Schiffes zu gelangen. Sie retten sich in das Flusswasser, während die Maschinengewehre der Viet Cong nicht aufhören wollen zu schießen. Die beiden überleben dadurch, dass sie sich flussabwärts treiben lassen. Steinwald kommt ganz erschöpft zu Hause an und Pauo wartet dort auf ihn. Am nächsten Tag fliegen sie eine Woche nach Kambodscha.

4. Apsara im Bambus

Die beiden Verliebten verbringen eine wunderschöne Woche in Pauos Heimat. Dort lernt Steinwald die Gastfreundschaft der Asiaten kennen. Sie zeigt ihm die Sehenswürdigkeiten, die Kambodscha zu bieten hat. Doch leider macht auch der Krieg in Vietnam nicht vor Kambodscha halt. Pauo hört im Radio, wie von einem Luftangriff der US-Army auf zwei kambodschanische Grenzdörfer berichtet wird. Die beiden fühlen sich auch hier schon nicht mehr sicher. Sie wollen für immer zusammen bleiben und ein Kind bekommen! Steinwald hat sich mit einem Freund von Pauo, einem alten Mann, über den Krieg unterhalten und erfahren, dass sich auch hier Gedanken darüber gemacht werden.

5. Zone Dora

Das Hotel “Caravelle” ist das Pressezentrum von Saigon, da dort die meisten ausländischen Reporter ein Quartier bezogen haben. Steinwald trifft sich dort mit Fastel, der erzählt, dass auch er mit nach Da Nang fahren will. Doch zuerst wollen die beiden an einer anderen Aktion teilnehmen: ZONE DORA.
Es ist ein Angriff der US-Armee auf eine Viet Cong - Konzentration geplant, doch die Sache ist streng geheim. Die Zone Dora ist ein Dschungelgebiet nördlich von Saigon und schon die Franzosen hatten Schwierigkeiten mit dieser Gegend - es ist die grüne Festung des Gegners. Es ist geplant, das Gebiet abzuriegeln und dann den Kreis immer enger zu ziehen (die Gegend "aufzurollen"). Steinwald erhält von Fastel seine Genehmigung und redet mit einem Hauptmann, der ihm erzählt, offiziell gebe es keine deutschen Truppen in Vietnam.
Am nächsten Tag brechen die deutschen Reporter in zwei Trupps auf. Es sollen drei Seiten gleichzeitig angegriffen werden; der “entscheidende Schlag” ist gegen Mittag geplant. Sie fliegen per Hubschrauber zu einem bombardierten Waldstück. Soldat Kelly soll sich um den Schutz Steinwalds kümmern. Sie gehen in den Sumpfwald hinein, doch müssen sie den Boden erst nach Minen absuchen. Plötzlich fallen Schüsse und Granaten werden geworfen. Die Soldaten werfen sich auf den Boden. Plötzlich wieder Stille! Die Taktik der Viet Cong ist es, ab und zu einen Soldaten mit gezieltem Schuss zu töten und sich dann zurückzuziehen. Während die Kompanie eine Pause macht, nehmen die Soldaten wahr, dass der Stützpunkt angegriffen wird. Sie hören einen Schuss, doch sehen sie nicht, dass es eine rote Leuchtkugel ist, die über dem Wald verglüht. Dieser Warnschuss ist das Zeichen für die Luftabwehr, ihren Einsatz zu beginnen. Ein vietnamesischer Bauer, Anhänger der Thoung, hat die Leuchtrakete gefeuert. Die US-Luftwaffe wirft die erste Ladung an Raketen ab und die Kompanie wird beim Überqueren eines abgebrannten Waldstücks überrascht. Die Hitzewelle des Napalms reißt die gesamte B-Kompanie um und es bricht Panik aus. Viele US-Soldaten kommen bei diesem “Missverständnis” ums Leben.
Die Soldaten müssen auf den nächsten Morgen warten, um von den Hubschraubern aufgesammelt werden zu können. Für die Thoung war die Aktion kein Überraschungsangriff, sodass sie sich darauf vorbereiten konnten. Steinwald wartet mit der ganzen Truppe in Verteidigungsgräben auf den Sonnenaufgang. Die B-Kompanie (mit der Fastel unterwegs ist) wird angegriffen, doch als der Trupp mit Steinwald ihnen zu Hilfe eilen will, ist plötzlich Stille!
Steinwald und Kelly gehen wieder zurück zu den Gräben, wo der Unterleutnant erschossen wurde, und Fastel flieht vor Panik zu Steinwalds Kompanie. Am Morgen kommen die Hubschrauber, doch die Befreiungsfront ist wieder (immer noch) da. Zuerst werden die Schüsse durch den Lärm der Rotorräder nicht wahrgenommen. PANIK! Steinwald, Fastel und der übriggebliebene Teil der Kompanie werden in Hubschraubern gerettet. Auf der Militärpiste trifft Steinwald Pauo, er ist glücklich. Sie schaut ihn verdutzt an und jetzt erst merkt er, wie zerschunden er aussieht. Steinwald erklärt ihr alles und sie geht nach Hause.

6. Hinter den Mangroven

Spark ist in Gefangenschaft der Befreiungsfront, doch er wird unerwartet freundlich und gut behandelt. Er muss jedoch zusammen mit dem Vietnamesen Hoa einen mehrwöchigen Marsch antreten. Die beiden verstehen sich recht gut. In “Viet Cong - Country” gibt es in regelmäßigen Abständen Posten, die die Reisenden mit Nahrung versorgen. Nachdem Sparks Schuhe bei den extremen Bedingungen schon fast auseinanderfallen, bekommt er wie jeder ein Paar Schuhe, dessen Sohle aus Autoreifen hergestellt und mit einem Riemen am Fuß zu befestigen ist. Die beiden setzen den nächsten Teil per Fahrrad fort, die Route führt durch Zentralvietnam. Hier gibt es kaum Anzeichen des Krieges. Den letzten Teil müssen sie dann aber doch zu Fuß zurücklegen. Sparks Füße sind von den Riemen seiner neuen Schue wund gerieben, doch anstatt auf den Rat von Hoa zu hören, zieht er die Schuhe aus und geht barfuß weiter. Schließlich kann er wegen der vielen Schnittflächen kaum noch laufen, sodass Hoa ihn tragen muss. In einem Dorf bekommt Spark Hilfe und nach einigen Tagen sind die Wunden schon wieder verheilt. In der Zeit, in der Spark sich auf dem Weg ins Ungewisse befindet, hat er viel Zeit, um nachzudenken. Er trifft auf vier weitere US-Gefangene und immer noch wird er freundlich behandelt.

7. Der springende Fisch

Spark darf seiner Frau einen Brief schreiben, in dem er ihr davon berichtet, dass die Viet Cong ihn gut behandeln und er sich seinem politischen Denken widmen kann, das sich änderte seit er weiß, wie die USA handeln. Marianne zeigt den Brief Steinwald. Sie will auf Larrys Rat wieder zurück nach Deutschland fahren, doch will sie noch warten, bis Steinwald nach Da Nang reist und mit ihrem Bruder redet, den er auch noch von früher kennt. Steinwald ruft Neubrook an, der den Reporter ohnehin abends zum Essen einladen wollte, um seine Fotos zu kaufen. Während des Telefonats hat Neubrook einen Besucher in seinem Büro: Herr Menz. Die beiden unterhalten sich über die derzeitige Situation. Der Besucher berichtet von dem Forschungsprogramm, mit dem sich das Institut Wuppertal beschäftigt: Chemago-Corporation! Es sollen Nervengase eingesetzt werden, doch die Praxis wurde noch nie getestet. Die Chemical-Corps der US-Army führen die Einsätze durch und da man optische Beweise braucht, um die Wirksamkeit und Wirkungsweise zu zeigen, werden zwei Fotoreporter mitgenommen. Kampfgase seien eine humane Waffe - die Waffe der Zukunft! Die Atombomben sind im feuchten Vietnam unbrauchbar. Diese neue Waffe soll den Gegner physisch und psychisch zur Kapitulation bringen.
Steinwald besucht Familie Neubrook am Abend und nach dem Essen erklärt Neubrook Steinwald die geschäftlichen Dinge. Für die Da Nang Aktion bieten sie dem Reporter 10.000 Mark und Steinwald sagt zu, weil es eine einmalige Chance ist. Aber auch vom amerikanischen Konsulat wird ein Reporter geschickt: Fastel. Sie sollen die versprochenen Wirkungen von Kampfgas belegen, wie z. B. Reizung der Pupillen, gesteigerte Tränenflüssigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Husten, Entzündungen der Atmungsorgane, Fieber, Erstickungsanfälle und Blasenbildung auf der Haut. Bei starker Konzentration kann es gar zum Tod führen.
Fastel und Steinwald treffen sich und beide warten auf die Reise nach Da Nang. Im "Caravelle" wird eine Mitteilung bekanntgegeben: das Dorf Honj Binh ist von Viet Cong angegriffen und völlig ausgelöscht worden. Das Dorf ist für interessierte Fotografen zu besichtigen. Fastel und Steinwald sind natürlich auch mit von der Partie. Es ist schrecklich! Die Viet Cong haben Losungen auf die verkohlten Balken geschrieben.
Es wird spekuliert, dass Lansdale diesen Vorfall inszeniert hat, um das Volk auf die Seite der Amerikaner zu ziehen. Lon, ein vietnamesischer Journalist, bittet Steinwald, die Fotos so schnell wie möglich zu entwickeln und für eine illegale Druckerei der Befreiungsfront zu verwenden. Die Fotos werden auf Flugblätter gedruckt. Pauo kommt zu Besuch und plötzlich taucht eine vietnamesische Frau auf, die für die Abnahme der Honj-Binh-Fotos verantwortlich ist. Danach hat Steinwald schon einen neuen Auftrag durch die illegale Druckerei: er soll einen Mann interviewen, der zu den vermeintlichen Viet Cong gehört hat. Auch das Interview wird auf die Flugblätter gedruckt - alles anonym. Durch Pauos Hilfe können 20 Abschriften des Interviews hergestellt werden, die Steinwald später in einem Umschlag zusammen mit einem Foto an der Rezeption des "Caravelle" abgibt, damit sie an die Journalisten verteilt werden. Neubrook sagt, dass Aktion Da Nang starten kann.

8. Der Paß der Wolken

Fastel, Steinwald und Radford fliegen nach Da Nang und sehen den “Pass der Wolken”, Deo Hai Van. Tra Loc ist das Dorf unterhalb des Passes und zählt zum Gebiet der Viet Cong. Radford antwortet auf Steinwalds Frage, was wäre, wenn das Dorf ein normales Bauerndorf wäre, in dem sich keine Viet Cong aufhalten, dass es ihm egal sei und dass auch Zivilisten zu ihren Feinden gehören. Je weniger Feinde, desto besser.
Das Dorf wird mit Kampfgas bombardiert, und danach trifft die 25 Mann starke Truppe ein. Steinwald erkennt Michael Trasske sofort und auch er erinnert sich an den Reporter. Trasske ist als deutscher Beobachter mit dabei und auch nachdem Steinwald ihm Mariannes Brief gegeben und die Lage mit Spark geschildert hat, blockt der junge Mann, der die Viet Cong für Barbaren hält, ab.
Sie landen auf einer Ebene im Wald und die Truppe springt ab. Sie besteigen den Berg, doch es scheint, als gebe es kein menschliches Wesen weit und breit. Der Schein trügt. Die Viet Cong haben die Gasangriffe in ihren Tunnelsystemen mithilfe nasser Tücher vor Mund und Nase überlebt und beobachten nun den Trupp. Die Soldaten, die das Gebiet für verlassen halten, werden plötzlich überrascht: Die Viet Cong betätigen einen Mechanismus und die “Dschungelramme” (eine großen Lehmkugel mit Bambusstacheln) zermalmt vier Soldaten und verletzt zwei weitere.
Am Dorf angekommen setzen sie die Gasmasken auf und die Hubschrauber schießen Raketen ab. Das Dorf gerät in Panik und es sind Schreie zu hören. Es fängt an zu regnen. Die Soldaten versammeln alle lebenden Dorfbewohner auf einem freien Platz, dort hocken sie, vom Gas geblendet. Die beiden Reporter machen Fotos. Als die Bewohner auf Fragen nicht antworten, werden sie erschossen. Sogleich lassen die Viet Cong die Waffen sprechen. Während der Schießerei versuchen die gefangenen Bewohner, zu fliehen. Ein 6-jähriges Mädchen kriecht auf die Deckungen von Trasske und Steinwald zu und Trasske fasst es. Steinwald befiehlt dem jungen Bruder von Marianne, das Kind loszulassen, doch der will es erschießen. Der Reporter nimmt das Kind beiseite, doch als der Offizier es sieht, wird es als Geisel zum Rückzug benutzt.
Die Dunkelheit kommt, und mit ihr die Gefahr, angegriffen zu werden. Die Viet Cong kehren zurück und wollen den Amerikanern folgen - der Vater des Mädchens Linh beschließt, seine Tochter zu befreien. Die zurückgeschickten US-Soldaten hört der Viet Cong schon von weitem herankriechen und er geht in Deckung. Als der Vietnamese merkt, was die Soldaten vorhaben, wirft er zwei Granaten. Es bleiben nur noch acht Soldaten übrig und die wollen in zwei Trupps die Viet Cong umgehen. Trasske bekommt die Aufgabe, das Kind an einem Strick hinten zu führen. Steinwald fasst schließlich Mut und setzt Trasske mit einem Stock außer Gefecht. Er will das Kind zurück ins Dorf bringen und verlässt Fastel deshalb. Als Trasske wieder zur Besinnung kommt, erschießt er Fastel, wird aber selbst von Linhs Vater erschossen. Der Viet Cong geht zurück ins Dorf und dort empfängt er seine Tochter, die ihm von dem deutschen Reporter berichtet, der sie befreit hat. Die toten Soldaten wurden zusammengetragen und verscharrt, während Steinwald sich durch den Dschungel kämpft. Steinwald lässt die teure Kamera zurück und steckt die Filme in seine Hosentasche, um sie an Lon zu geben, der die Fotos auf Flugblättern veröffentlichen soll. Steinwald gelangt nach ein paar Tagen erschöpft am Absetzplatz an und die Soldaten beschließen, am nächsten Morgen nochmals den Pass anzugreifen.


Figuren-Übersicht:
© Marsha Jocham 2004
Steinwald Erwin Steinwald. deutscher Bildreporter aus Frankfurt
Spark Major Larry Spark. Pilot einer F-104, Kettenkommandeur der US Air Force, 33-jährig, im Zivilleben Autohändler aus Missouri
Marianne Marianne Spark (geb. Trasske). Frau von Larry, arbeitet im Air-Force-Lazarett
Michael Trasske deutscher Spezialist für den Einsatz von Kampfgasen, Bruder Marianne Sparks
Fastel Freund von Steinwald, deutscher Bildreporter aus Berlin
Pauo Khmer-Mädchen, Freundin von Steinwald, Stewardess der Royal Cambodge Air
Neubrook Oswald Neubrook. Deutscher, Mitarbeiter des Konsulats
Radford Colonel Radford. Public-Relations-Offizier der US Air Force
weitere
Charaktere

Lansdale = CIA-Agent in Vietnam, propagiert "revolutionären Antikommunismus"
Hoa = vietnamesischer Soldat
Doktor Phuc = vietnamesische Ärztin


Sonderveröffentlichung:
Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.

"Im Oktober 1964 flog Harry Thürk nach Phnom Penh. Er sah verwüstete Dörfer an der kambodschanischen Grenze und besuchte die Grenzgebiete zwischen Nord- und Südvietnam.
Nach seiner Rückkehr schrieb der Autor den Roman "Der Tod und der Regen". Es ist der erste Roman in deutscher Sprache über den heldenhaften Kampf des vietnamesischen Volkes.
Erwin Steinwald ist Reporter. Aber er ist nicht nach Vietnam gegangen, um den schmutzigen Krieg in Geld umzumünzen. Er will mit der Kamera die Wahrheit einfangen, die zur Anklage gegen die von amerikanischen Söldnern verübten Verbrechen werden soll.
Unsere Erzählung ist ein
[Auszug aus dem gleichnamigen] Kapitel aus dem Roman von Harry Thürk." (Seite 3)


"Der Paß der Wolken",
kap ("Krimi-Abenteuer-Phantastik") Nr. 105
Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1970


Heft, 64 S., 16.9 cm
Umschlag und Illustrationen: Hans Räde
Satz und Druck: Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden
Lizenz-Nr.: 3-285/170/70




1969 erschien übrigens im Verlag Das Neue Berlin ein Erzählungsband unter dem Titel "Der Paß der Wolken" (326 S.). Dieser enthielt folgende 6 Erzählungen aus dem 2. Weltkrieg und der Nachkriegszeit u.a. in Deutschland, Indochina und der Sowjetunion:

     "Die Brücke" (Bodo Uhse)
     "Der Schwalbenkonstrukteur" (Boris Djacenko)
     "Der Sergant und der Prinz" (Eduard Claudius)
     "Cristobal und die Insel" (Eberhard Panitz)
     "Der Paß der Wolken" (Harry Thürk)
     "Unternehmen Lebrun" (Harald Hauser)



Eine Leseprobe aus "Der Tod und der Regen" wurde 1968 in Heft 89 (Rudolf Jansky: "Das Ende der alten Zeiten") der Romanheftreihe "Blaulicht" (Verlag Das Neue Berlin) veröffentlicht.

Ausgaben:
Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.
Einbandfoto! Schutzumschlag s.u.
Ganzleinen (schwarz/leinweiß) mit SU, 336 S., 20.4 cm
Gesamtherstellung: Karl-Marx-Werk Pößneck
Bestellnummer: 6220156, LSV: 7004


1. Auflage 1967: Lizenz-Nr. 409-160/18/67 · ES 8 C
Lektor: Liane Lautenbach
Schutzumschlag und Einbandentwurf: Erhard Grüttner


7. Auflage 1982: Lizenz-Nr. 409-160/164/82
Umschlagentwurf: Erhard Grüttner
Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.
Broschur, 334 S.


3. Auflage 1968: Lizenz-Nr. 409-160/45/68 · ES 8 C
Lektor: Liane Lautenbach
Schutzumschlag und Einbandentwurf: Erhard Grüttner
Gesamtherstellung: Graphischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden


6. Auflage 1971: Lizenz-Nr. 409-160/54/71 · ES 8 C
Lektorin: Liane Lautenbach
Umschlagentwurf: Erhard Grüttner
Gesamtherstellung: Druckerei Neues Deutschland, Berlin (Fotomechanischer Nachdruck)

Sonderausgabe für die Kleine Hausbibliothek
Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.
Ganzleinen (gold/rot-grün,schwarz/leinweiß) mit SU, 336 S., 20.4 cm
Lektorin: Liane Lautenbach


1. Auflage: Lizenz-Nr.: 409-160/34/70 · ES 8 C
Umschlag und Einband: Erhard Grüttner
Gesamtherstellung: Karl-Marx-Werk Pößneck


2. Auflage 1968: Lizenz-Nr. 400-160/36/68 · ES 8 C
Schutzumschlag- und Einbandentwurf: Erhard Grüttner
Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Leipzig

Berechtigte Ausgabe für den buchclub 65, Berlin 1969
Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.
Schutzumschlag fehlt!
Halbleinen (schwarz/leinweiß&creme) mit SU, 336 S., 20.4 cm
Lektor: Liane Lautenbach
Einbandentwurf: Erhard Grüttner
Gesamtherstellung: Karl-Marx-Werk Pößneck
Lizenz-Nr.: 409-160/45/69 · ES 8 C

Übersetzungen:
Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.

Chinesisch
Titel: 死亡和雨 / Sǐ wáng hé yǔ
Daten: 300 Seiten, 23.0 cm, broschiert
Schriftzeichen: 302.000

Vorwort: 战争会发生在哪里 / Zhànzhēng huìfāshēng zài nǎlǐ
("Wo kann Krieg ausbrechen?")

Herausgeber: 张鹰 / Zhāng Yīng
Übersetzer: 许洁 / Xǔ Jié
Korrektor: 程真 / Chéng Zhēn
Gestaltung: 晓笛书籍设计工作室 / Xiǎodí shūjí shèjì gōngzuòshì
(Büro für Buchdesign, Xiǎodí)

Verlag: 北京解放军文艺出版社 / B. Jiěfàngjūn Wényì Chūbǎnshè
(Literatur- und Kunstverlag der Volksbefreiungsarmee, Beijing)
Druck: 三河市红旗印刷厂 / Sānhéshì Hóngqí Yìnshuā Chǎng
(Druckerei Rote Fahne, Sānhéshì)
Vertrieb: 全国新华书店 / quánguó Xīnhuá Shudiàn
(internationale Buchhandlung Neues China)

Ort, Jahr: Beijing, 2005
Auflage: 8000 (1. Aufl. 1. Druck Jan. 2006)
ISBN: 7-5033-1901-1

Estnisch
Titel: Surm ja vihm
Daten: 348 Seiten, 21 cm
Übersetzer: Rita Tasa
Gestaltung: Jüri Arrak
Verlag: Kirjastus Eesti Raamat
Ort, Jahr: Tallinn, 1972

LEIDER KEINE COVER-
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Lettisch
Titel: Nāve un lietus
Verlag: Izdevnieciba Liesma (Verlagshaus "Feuer")
Ort, Jahr: Riga, 1971
LEIDER KEINE COVER-
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Spanisch
Titel: La Muerte y la Lluvia
Daten: 494 Seiten
Herausgeber: Marietta Suárez Recio
Übersetzer: Leonid Rakita
Gestaltung: Alejandro Luis García Chaple
Reihe: Colección Dragón ("Drachensammlung")
Verlag: Editorial Arte y Literatura (Kunst- und Literaturverlag)
Ort, Jahr: Havanna, 1984
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Russisch
Titel: Смерть и дождь / Smert' i dožd'
Daten: 79 Seiten, 26 cm
Übersetzer: С. Красильниковой / S. Krasil'nikovoj
Reihe: Роман-газета / Roman-gazeta, 18/1969 (640)
Verlag: Художественная литература / Chudožestvennaja literatura
("Belletristische Literatur")
Ort, Jahr: Moskau, 1969