Titel | Sieger und Besiegte |
Autor | Ghani Zettwitz |
Datum | 4.5.2005 |
Quelle | Ghani Zettwitz, Ludwigshafen, bzw. www.amazon.de/gp/product//3898122417/... |
Textart | Rezension / Buchempfehlung / Inhaltsangabe; Volltext |
„Der Mensch besitzt Verstand allein, um tierischer als jedes Tier zu sein".
Mit diesem Roman möchte der Autor all jenen Menschen ein Denkmal
setzen, die den 2. Weltkrieg zwar nicht wollten, aber dennoch
immer dazu geschwiegen oder mitgemacht haben. Ohne zu murren oder
aufzubegehren. Ein Denkmal für die kleinen Leute. Das unendliche
Leid, das Deutschland von 1939 bis 1945 über die Völker dieser
Welt gebracht hat, wirkt wie ein Bumerang und kehrt zurück in
das Land, von dem es ausgegangen ist. Die kleinen Leute bezahlen
die Rechnung der Politiker. Einst Sieger, sind sie nun Besiegte
und schutzlos ihren neuen Herren ausgeliefert.
So erleben es auch die vier Protagonisten dieses Romans - drei
Deutsche und eine Zigeunerin - am eigenen Leib. Mit ihren 16 bis
18 Jahren sind sie fast noch Kinder und haben dennoch den Krieg
in all seinen unmenschlichen Auswüchsen kennengelernt.
Die Freunde und Kriegskameraden Oswald Hirschke und Jakob Latta
haben sich durch Flucht der Kriegsgefangenschaft entzogen und
steuern nun zielstrebig den Ort Neuhof im Oberschlesischen an
- die Heimat, in der sie aufgewachsen sind und ihre Kindheit verlebt
haben. Unterwegs gesellt sich zu ihnen der als Mönch verkleidete
Kurt Schliebitz und die aus dem Konzentrationslager Auschwitz
befreite Zigeunerin Alina. In Neuhof eingetroffen müssen sie jedoch
feststellen, dass sie Fremde im eigenen Land sind.
Oberschlesien gehört nicht mehr zu Deutschland, sondern zu Polen.
Für Deutsche ist da kein Platz mehr. Nachdem die Rote Armee Neuhof
erobert und verwüstet, die Menschen verschleppt, vergewaltigt
und getötet hat, wird die Stadt von den Polen übernommen, die
sich zum Ziel gesetzt haben, alles Deutsche auszurotten oder zu
optieren (dazu bewegen, die polnische Staatsbürgerschaft anzunehmen).
Gewalt, Gettoisierung, Krankheit und Tod werden zum Alltag.
Bei all den Grausamkeiten, begangen an denen, die früher stolz
waren, Deutsche zu sein, glimmt doch ein Funken Hoffnung. Denn
es gibt Menschen, Polen wie Deutsche, die langsam erkennen, wer
sie in diesen Wahnsinn geführt hat. Zu spät begreifen die vier
Freunde, dass in Oberschlesien, dem einstigen Teil Deutschlands,
kein Platz mehr für sie ist. Als sie sich endlich aufmachen, um
über die Neiße nach Görlitz zu fliehen, sind sie nur noch zu dritt,
denn Kurt Schliebitz ist da schon tot. Erschossen von einem Polen.
Wie schnell sich das Blatt wendet und aus Siegern Besiegte werden,
ist uns allen bekannt, aber selten wurde es so schonungslos und
authentisch beschrieben.
Der Schriftsteller, Harry Thürk, läßt in diesen Roman seine eigenen
Erlebnisse einfließen und versucht uns eindringlich mitzuteilen,
dass so etwas nie wieder passieren darf.
Das zu beurteilen bleibt dem Leser überlassen. 60 Jahre nach diesem
verheerenden Krieg wird in Deutschland immer noch „Deutschland,
Deutschland über alles..." gesungen. Der Sozialismus ist auf unabsehbare
Zeit dem Kapitalismus zum Opfer gefallen. Amerika spielt den Weltpolizisten.
/lit/rez/40#prokot1993
Für diesen Text hat das HTF keine allgemeine Verwertungslizenz. Der Volltext liegt der Redaktion des HTF vor, darf aber nur in Abstimmung mit seinem Autor herausgegeben werden.
Dadurch entstehen nicht unbedingt Kosten. Bitte kontaktieren Sie die Redaktion, um Einzelheiten zu klären.
/lit/rez/40#naumann2005
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/lit/rez/40#haupt2004
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/lit/rez/40#haase1994
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